Nachdem ich fast 5 Jahre lang bis Mitte der 90er Jahre einen fest bestehenden Kinderchor mitgeleitet habe, verlagerte sich meine Arbeit mit Kindern auf Kindersingfreizeiten, die ich musikalisch leite. Seit 2000 engagiert mich das Gemeindejugendwerk Hessen-Siegerland im Bund der ev. freik. Gemeinden alle 18 Monate für eine solche Freizeit.
Hierfür stelle ich eine Liste thematisch und musikalisch unterschiedlicher Lieder diverser AutorInnen zusammen, die ich mit den Kindern innerhalb einer Woche einübe und im Rahmen eines Abschlußkonzertes aufführe. Während der Freizeit finden täglich ca. 3-4 Stunden Chor-Proben statt, ab Mitte der Woche zusätzlich Einzelproben für Soli. Für das ganze nicht-musikalische Programm (Freizeitangebote, Geländespiele, Themenabende, Verpflegung, etc.) ist ein Team von ca. 7-9 weiteren MitarbeiterInnen zuständig. Zwischen 40 und 50 Kinder im Alter von 7-13 Jahren können an einer solchen Freizeit teilnehmen.
Der Spaß und die Begeisterung unter den Kindern und MitarbeiterInnen kennt keine Grenzen! Ein Anliegen ist, dass sich die Kinder über das Erlebnis der Freizeiten hinaus im Verlaufe ihres Lebens immer wieder an einzelne Songs erinnern. Im besten Fall schöpfen sie daraus Mut und Zuversicht in unterschiedlichen Lebenssituationen.
Gerne führe ich Workshops für MusikerInnen durch, die in Bands spielen. Mittlerweile haben viele Kirchengemeinden Bands oder Musik-Teams, die Gottesdienste und andere Veranstaltungen mitgestalten. In einem solchen Workshop geht es mir darum, mit der vorhandenen Besetzung daran zu arbeiten, wie man Songs arrangieren kann. Wie baut man ein Arrangement auf? Wie gestalte ich Intros, Zwischenspiele und Endings? Wie kommen die beteiligten Instrumente sinnvoll zur Geltung? Wie kann der Charakter eines Songs variiert werden? Was heißt „songdienlich“? Wie wird der Gesang (der SolistInnen oder der Gemeinde) unterstützt? Solche und ähnliche Fragestellungen werden unter Berücksichtigung der vorhandenen „SpielerInnen-Potenziale“ behandelt.
Beim Arrangieren geht es unter anderem um die Beschäftigung mit den Spielarten und Funktionen diverser Instrumente, die in der Popularmusik zum Einsatz kommen können. Durch meine Band-Coachings werden nicht spieltechnische Details vermittelt (das kann der jeweilige Instrumentalunterricht leisten), sondern Fähigkeiten eines bewußten Arrangierens. D.h. ich setze bei den TeilnehmerInnen ein gewisses Grundlevel an spielerischem Können voraus, um Hilfestellung geben zu können, was wer warum an welcher Stelle spielen könnte. Auf diese Art und Weise möchte ich dazu motivieren, durch musikalisches Strukturieren und aufeinander Hören die Qualität der Combo zu verbessern.
In Workshops für PianistInnen geht es um das Thema „Liedbegleitung“ in der Popularmusik. Einzelne Schwerpunkte sind je nach Schwierigkeitsgrad:
Harmonik (z.B. Kadenzen / Intros / Übergänge / Endings / Paralleltonarten / Akkordanreicherungen / Voicings / Reharmonisierung / Schreibweisen)
Rhythmik und Begleitpatterns (z.B. balladesk / groovig / komplementäres Spielen von rechter und linker Hand / binär und ternär)
Spieltechnische Details, Dynamik und Feeling (z.B. Unabhängigkeit der Hände / Akzente und Ghostnotes / straight und laid back / Körpergefühl)
Theoretisches Wissen und praktische Übungen zu diesen und ähnlichen Themen soll die TeilnehmerInnen besser in die Lage versetzen, poppig zu begleiten und ihr Piano-Spiel konsequent zu arrangieren – sei es für die Begleitung von Solo-, Chor- oder Gemeinde-Gesang. Die Intensität der einzelnen Themen wird natürlich immer dem Qualitätslevel der Gruppe angepasst. Zur späteren Vertiefung einzelner Aspekte bringe ich auch Beispiele empfehlenswerter Literatur mit.
